LiTG-Ehrenmitglied Prof. Stolzenberg verstorben

Die Deutsche Lichttechnische Gesellschaft e. V. (LiTG) trauert um ihr Ehrenmitglied Prof. Dr.-Ing. Klaus Stolzenberg (1931 – 2013), der nach 67-jähriger Vereinsangehörigkeit im Alter von 92 Jahren am 4. Juni 2023 friedlich im Kreise seiner Familie verstorben ist.

Klaus Stolzenberg wurde am den 28. Februar 1931 in Berlin Charlottenburg geboren und studierte an der TU Berlin bei Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Helwig (1905 – 1971), dem Namensgeber des ersten LiTG-Nachwuchspreises. 1963 promovierte er im Fach Elektrotechnik zum Thema »Messung und Berechnung der Innenraumbeleuchtung«. Bevor er 1970 Professor für Lichttechnik wurde, arbeitete er mehrere Jahre bei Osram in München und kehrte anschließend als Oberingenieur an die TU Berlin zurück.

Er leitete über Jahrzehnte das heute als Fachgebiet Lichttechnik bekannte Institut für Lichttechnik an der TU Berlin, zuerst im Wechsel mit Prof. Krochmann, anschließend im Wechsel mit Prof. Kaase. Bekannt für seine Kontaktfreude, war er bei seinen Studierenden beliebt, denen er freundlich begegnete. Zu seinen für Lichttechniker außergewöhnlichen Fähigkeiten gehörte neben seiner Sprachgewandtheit auch seine Mehrsprachigkeit. So sorgte er dafür, dass am Institut für Lichttechnik auch russische Fachzeitschriften vorhanden waren, die in mit kyrillischen Buchstaben beschrifteten Ordnern aufbewahrt wurden. Nachdem er 1996 emeritiert wurde, führte er bis zum Sommersemester 2000 fast alle Lehrveranstaltungen im Fachgebiet Lichttechnik weiter, um anschließend noch Übungen zu betreuen. Der TU Berlin fühlte er sich sehr verbunden, studierten hier doch bereits sein Großvater, sein Vater, sein Bruder und später auch ein Sohn. »Mehr TU-Alumnus geht nicht«, wie die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin, TU intern, 2002 schrieb.

Prof. Stolzenberg selbst war Chefredakteur der Zeitschrift LICHTFORSCHUNG aus dem Richard Pflaum-Verlag.

Sein besonderes Interesse galt der Beleuchtungsberechnung und der Straßenbeleuchtung. Dazu arbeitete er über lange Jahre in nationalen DIN-Normungsgremien und technischen Komitees der Internationalen Beleuchtungskommission CIE mit.

Prof. Stolzenberg trat 1956 in die LiTG ein und engagierte sich auch dort in der Gremienarbeit. So hatte er u.a. über Jahrzehnte den Vorsitz des LiTG-Fachausschusses Beleuchtungsberechnung inne. Er ist Autor verschiedener Ausgaben der LiTG-Schrift zur »Projektierung von Beleuchtungsanlagen nach dem Wirkungsgradverfahren« (LiTG-Schrift 3.5) sowie der Schrift »Verfahren zur Berechnung von horizontalen Beleuchtungsstärkeverteilungen in Innenräumen«(LiTG-Schrift 18). Seine Erkenntnisse bilden die Grundlage heutiger Lichtberechnungsprogramme.

Wer ihn in den letzten Jahren in den gemeinsamen Kolloquien der LiTG-Bezirksgruppe Berlin-Brandenburg und dem Fachgebiet Lichttechnik der TU Berlin erleben durfte, kennt ihn als brillanten Wissenschaftler, dessen ebenso pointierten wie oft verschmitzten Fragen und Redebeiträge immer auch seinen Humor durchblitzen ließen. Wir erinnern uns gerne an den Festabend der Gemeinschaftstagung LICHT|2012 in Berlin, in dessen Rahmen er zu den besonders ausgelassenen Tänzern zählte!

Alle die ihn kannten, werden vor allem seine Offenheit im wissenschaftlichen Austausch und seine freundliche, zugewandte und humorvolle Art in Erinnerung behalten. Die LiTG fühlt mit seinen Angehörigen um wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren!

(Der Nachruf basiert auf einer Würdigung anläßlich Prof. Stolzenbergs 90. Geburtstag von Britta Hölzemann nach ausführlichen Gesprächen mit Prof. Axel Stockmar und Dr. Felix Serick.)

Lesen Sie auch den Nachruf auf Prof. Stolzenberg des Fachgebietes Lichttechnik der TU Berlin.

Foto: Prof. Stolzenberg