Lichtglocken über Städten

Weltweite Zunahme der Lichtverschmutzung seit 2012

Unter Berufung auf eine internationale Studie unter der Leitung des Wissenschaftlers Christopher Kyba vom Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ), Potsdam, berichtete das GFZ im vergangenen November von einem weltweiten Anstieg der künstlichen Beleuchtung und damit verbunden einem Anstieg der »Lichtverschmutzung«. Die in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlichte Studie belegt, dass sowohl die Intensität der künstlichen Aufhellung als auch die Ausdehnung der beleuchteten Fläche seit 2012 weltweit um rund 2 Prozent pro Jahr zugenommen haben. Gerade moderne LED-Straßenleuchten, die aus Energiespargründen nun vermehrt eingesetzt werden, strahlen weißer als konventionelle Natriumdampflampen, ihr Licht enthält einen höheren Blauanteil mit kurzen Wellenlängen. Dazu kommt der Rebound-Effekt: Aufgrund der Energieersparnisse werden nun mehr Leuchten eingesetzt.

Die LED-Technik eröffnet laut Christopher Kyba aber auch Auswege: »Andere Studien und Beobachtungen aus Städten wie Tucson in Arizona zeigen, dass man mithilfe moderner LED-Technik die Lichtemission um zwei Drittel senken kann, ohne dass die Menschen das als dunkler wahrnehmen.«

Originalstudie: Kyba, C. C. M., Kuester, T., Sánchez de Miguel, A., Baugh, K., Jechow, A., Hölker, F., Bennie, J., Elvidge, C. D., Gaston, K. J. Guanter, L., 2017. Artificially lit surface of Earth at night increasing in radiance and extent. Science Advances, DOI: 10.1126/sciadv.1701528