EU-Projekt Dynamic Light
Erstmals beteiligte sich die Deutsche Lichttechnische Gesellschaft e.V. (LiTG) an einem EU-Forschungsvorhaben. Das Projekt INTERREG Central Europe CE452 »Dynamic Light«, startete am 1. Juni 2016 und endete am 30. Juni 2019. Es befasste sich mit dynamischer, adaptiver LED-Stadt- und Straßenbeleuchtung.
Ziel des Projektes
»Dynamic Light« hatte die Aufgabe, im öffentlichen Bewusstsein die Vorteile proaktiver, adaptiver, also dynamischer Beleuchtung zu verankern und Wege zu ihrer Implementierung aufzuzeigen. Zur Verbesserung der Energieeffizienz und der Beleuchtungsqualität ging es darum, Licht zukünftig bedarfsgerecht zum gewünschten Zeitpunkt für die gewünschte Dauer und eine bestimmte Zielgruppe zur Verfügung zu stellen. 15 Partner aus sieben Ländern Zentraleuropas kooperierten in dem Projekt zur Untersuchung und Auswertung typischer Lichtsituationen in den beteiligten europäischen Kommunen. Dies sollte dabei helfen, die technischen Aspekte der Beleuchtung mit stadtplanerischen Anliegen zu verbinden, um die technologischen Möglichkeiten auszuschöpfen. Es ging darum, die Lichtgestaltung öffentlicher Räume durch dynamisches Licht zu optimieren und dabei gleichzeitig die Lichtmenge zugunsten eines geringeren Energieverbrauchs und begrenzter Lichtverschmutzung zu vermindern.
Das Projekt soll Parameter und Qualitätsmerkmale für dynamisches Licht, wie z.B. Helligkeit, Farbe, Lichtverteilung und (geringe) Blendung entwickeln, die sozialen Bedürfnissen nach Sicherheit, visueller Identität und attraktiven Stadtarealen entsprechen. Diese Parameter sollen auf typische Stadtgebiete angewendet werden, um Technik-Normen und -Regeln an dynamisches Licht anzupassen, so dass bislang brach liegende Potenziale genutzt werden können.
»Dynamic Light« versteht sich als Basis für die Entwicklung zukunftsweisender, hochqualitativer Lichtlösungen, die besser regelbar sind, die visuelle Erkennbarkeit erweitern sowie den Raumeindruck und die Sicherheit städtischer Umgebungen in Europa verbessern. Das vom ERDF mit 2,8 Millionen Euro geförderte Projekt endet im Mai 2019.
Aufgaben der LiTG
Im Arbeitspaket 4 befasste sich die LiTG mit der Normung auf EU-Ebene und Best-Practice-Beispielen. Dazu wurde eine vergleichende Analyse durchgeführt, ein Handbuch zur Interpretation der europäischen Straßenbeleuchtungsnorm EN 13201 verfasst und eine Konferenz in Brüssel organisiert. Darüber hinaus wurden Strategien zur Implementierung dynamischen Lichts in die EN 13201 und ein Aktionsplan zur Harmonisierung entwickelt.
Projektleitung
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Wismar, Deutschland
Projektpartner
15 Partner aus sieben zentraleuropäsichen Ländern arbeiten im Dynamic Light-Projekt zusammen:
Teile von Deutschland
- Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Wismar
- Deutsche Lichttechnische Gesellschaft e.V.
- SWARCO V.S.M. GmbH
- Hansestadt Rostock
- Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald
Teile von Italien
- Bruno Kessler Foundation
- Die Gemeinde Cesena
- TEA SpA
Kroatien
- Die Stadt Čakovec
- Medimurje energy agency ltd.
Österreich
- Die Stadt Graz
- Spath MicroElectronicDesign GmbH
- Die Stiftung Burg Güssing
- Das Europäische Zentrum für erneuerbare Energie
Polen
Slowenien
Tschechien
International Specialist Event
Am 28. Feburar 2018 organisierte die LiTG in Brüssel eine Informationsveranstaltung für EU-Parlamentarier, Mitglieder nationaler und europäischer Normungsgremien, Verantwortliche aus Städten und Kommunen, Hersteller und Betreiber der öffentlichen Beleuchtung.
Die Halbtagesveranstaltung sollte u.a. Strategien aufzeigen, wie sich Dynamic Light in die europäische Straßenbeleuchtungsnorm EN 13201 integrieren lässt. Sie präsentierte verschiedene im Rahmen des Projektes initiierte Pilotprojekte und zeigt auf, wie sich der Bedarf von Nutzern ermitteln lässt.